Algericas - Tanger Med - Chefchaouen - Fès - Midelt - Merzouga - Tinghir mit Todraschlucht -Skoura - Ait-Ben-Haddou - Marrakesh - Aourir - Taghazout - Essaouria - Marrakech - Casablanca/ Mohammedia - Larache - Asilah - Tanger Med




Algericas - Tanger Med

- die Ãœberfahrt nach Marokko

"Mythos Ticketverkäufer Carlos" - Vorher schon im Internet gelesen, haben wir unsere Tickets vor Ort bei dem berüchtigten Carlos gekauft, was wir auch nur empfehlen können. Man kann zu jeder Tageszeit und Abends seinen kleinen Shop anfahren und flexible Hin- und Rückfahrtickets für wirklich weniger Geld (bei uns waren es 310 €) kaufen, als sie vorher für mindestens 200 € mehr online zu buchen. Er bietet sogar an, bei ihm auf einem Parkplatz zu übernachten. Außerdem kannst du Euro in Dirham wechseln und Simkarten für dein Telefon kaufen. So hat man alle To Do´s für eine Anreise in wenigen Minuten erledigt! Die Fähren fahren fast jede Stunde und trotz Weihnachtssaison war unsere Fähre sehr leer, wir sind vormittags in Gibraltar gestartet, damit wir ohne Stress Chefchaouen am gleichen Tag noch erreichen können. In Tanger med ist die Einreise ziemlich entspannt. Man wird mit einem Scanner für große Busse/LKWs durchleuchtet und die Grenzpolizei läuft mit Spürhunden durch, evtl. öffnen sie kurz den Bus, aber kontrollieren nicht im Detail, wie viel Alkohol man mit bringt. Den Alkoholvorrat vorher in Europa einzukaufen empfehlen wir, da es in Marokko nicht viele Supermärkte gibt, die ihn im Angebot haben. Aber auf Jedenfall kommt die Frage, ob man eine Drohne dabei hat! Diese hatten wir schweren Herzens zu Hause gelassen, da sie hier extrem streng sind aus Angst vor Spionage.

C. Fragata, 32, 11379 Los Barrios, Cádiz


Auf vielen Marokko Reiseführern das Titelbild und wir finden die Stadt hat es sich verdient - Chefchaouen hält wirklich das, was es verspricht. Eine wunderschöne kleine Stadt im Rifgebirge, in blau "getunkt" war unser erstes Ziel. Hier haben wir einen der einzigen Campingplätze angefahren, die es dort gibt, eher oberhalb der Stadt, mit einem atemberaubenden Blick in die Berge und auf die Stadt. Nach der ersten Dusche seit langem und ausgeschlafen sind wir mit unserem Bus direkt in die Stadt gefahren. Dort gibt es überwachte Parkplätze und für den Einstieg nicht schlecht, kostet für einen Tag ca. 2 Euro.


Die kleinen verwinkelten Gassen (für Marokko Verhältnisse noch übersichtlich :)) kann man entspannt entlang spazieren und in den Geschäften in Ruhe stöbern, hier sind die Einheimischen kaum aufdringlich. Auf eine der Dachterrassen in der Sonne haben wir unseren ersten Minztee und Tajin genossen (mehr zu Marokkanischen Spezialitäten hier). Am Fluss weiter unterhalb der Stadt gibt es auch viele nette Cafés zum verweilen. Nachmittags ging es aber dann auch schon weiter zu unserem nächsten Ziel, eine der größten Städte in Marokko Fès!


Mondlandschaft vor Fés & Stadtbesichtigung


Auf dem Weg nach Fès erstreckt sich die erste für uns komplett neue Landschaft vor uns. Hügeliges Gebiet mit roten Gestein, wir kamen uns etwas vor wie auf dem Mond. Dort legten wir nach knapp 3,5 Stunden Fahrt einen Stopp ein um die Nacht außerhalb von der Stadt noch zu verbringen. Ein toller und einsamer Ort, wo sich ein Stausee befindet. Dank Park4Night haben wir diesen tollen Spot gefunden. Wir hatten den Platz mit 2 anderen Campern für uns und haben uns extrem sicher gefühlt, auch keine Polizei war in Sicht. 

Am Morgen brachen wir auf und sind gleich Richtung der bekannten alten Medina von Fès gefahren. Dort gab es auch wieder "bewachte" Parkplätze, den wir notgedrungen genommen haben. Etwas abenteuerlich direkt vor den Eingangstouren der Souks haben wir uns einweisen lassen. Der einzige Campingplatz wäre zu weit weg gewesen und für 2 Euro auch ok. Man muss etwas entspannt die Sache angehen, da man schon befürchtet, seinen Bus nicht mehr heil vorzufinden, aber das war nie ein Problem in Marokko. Natürlich will jeder zweite direkt am Parkplatz eine private Stadtbesichtigung andrehen. Wir entdecken die Städte lieber gerne auf eigene Faust und bei Bedarf sollte man sonst vorher bei dem Campingplatz eine Tour buchen, hatten hier viel Positives gehört.

Das Labyrinth der Souks ist wirklich beeindruckend und beängstigend zu gleich, dass man den Weg nicht mehr zurück findet. Viele Eindrücke brachen gleichzeitig über uns ein, die Gerüche, ein Stand nach dem anderen, die Menschen, die sich durch die Gassen zwängen. Man muss sich ein Stück drauf einlassen und die teilweise aufdringlichen Verkäufer auch etwas ignorieren. Natürlich wollten wir auch die Gerbereien sein, eine der Bekanntesten in ganz Marokko. Nicht leicht zu finden und man sollte auf keinen Fall dem Angebot nachgehen, dass die Einheimischen diese jemanden "kostenlos" zeigen möchte. Leider hatten wir gehört, dass sie einen dann doch unter Druck setzen wenn man sie erreicht hat. Durch einen Lederwarenverkäufer sind wir doch noch darauf gestoßen und konnten über den Dächern von den Souks die Becken sehen, wie sie das Leder in unzähligen Becken reinigen und färbten. Alles in allem eine tolle Erfahrung und man sollte es sich nicht entgehen lassen, die sehr geschichtsreiche Stadt sich anzusehen! Nachmittags ging es dann ca. 30 Minuten außerhalb der Medina zu dem Campingplatz.



Die Fahrt von Fés nach Merzouga dauert 7,5 Stunden, deshalb haben wir uns auf ungefähr halber Strecke, in der Nähe von Midelt einen tollen Platz in der freien Natur gesucht. Während der Fahrt hat sich auch hier die Landschaft wieder geändert, sind auch schon durch den Mittleren Atlas und den Ausläufern des Hohen Atlas vorbei gefahren. Nie haben wir so viele unterschiedlichen Landschaften innerhalb kürzester Zeit von unserem Bus aus sehen können wie in Marokko, deshalb waren für uns die Fahrten auch nicht langweilig. Erst Recht nicht, als wir zwischendurch anhielten und wir eine Schar an Berberaffen gesehen haben, die auch schon von Einheimischen gefüttert wurden. Waren froh sie einmal in der Natur gesehen zu haben, in Marrakesh sieht man sie leider auf einem Markt an Ketten :( Näheres liest ihr in unserem Beitrag von Marrakesh. Mitten in den Bergen und auch bei fast 0 Grad waren wir ganz allein, außer ein Hirte mit seiner Schar an Schafen, die man überall in Marokko immer mal wieder auf oder neben der Straße sieht. Nach dem turbulentem Fès ein toller Ausgleich, nur die Natur zu genießen.




Die Strecke nach Merzouga zieht sich schon etwas, aber wir wussten, dass es einer unserer Highlights sein wird. Etwas surreal wenn man dann nach der langen Fahrt in den Dünen der Wüste steht und Kamele an dir vorbei laufen. Wir haben uns einen netten Campingplatz ausgesucht, der uns mit einem Tee empfangen hat und für weniger als 5 € wirklich günstig ist - was generell in Marokko der Fall ist (im Durchschnitt 5 - 15 €).

Wir haben lange überlegt, wie wir weiter in die Wüste hinein kommen, da wir leider kein 4 x 4 haben (das lohnt sich hier wirklich). Quads sind nicht unser Ding, sind für die Umwelt nicht gut bzw. stört einfach mit der Lautstärke Tier und Mensch. Der Campingplatz Besitzer hat uns angeboten, dass er 2 Kamele organisiert. Wir haben uns drauf eingelassen und im Nachhinein wären wir wahrscheinlich einfach selber komplett reingelaufen, was auch kein Problem gewesen wäre. Kamel und Treiber haben etwas unterhalb gewartet und wir genossen den wirklich atemberaubenden Sonnenuntergang auf eine der höheren Dünen. Bei einem Lagerfeuer mit den anderen Campern und Hamid der Campingplatzbesitzer haben wir unsere Eindrücke ausgetauscht und noch ein paar tolle Fotos von diesen unglaublichen Sternenhimmel geschossen.

Am nächsten Tag sind wir auch wieder aufgebrochen, da wir doch das Gefühl hatten, dass uns sonst die Zeit für den Rest von Marokko nicht ganz reicht und wir am Meer noch ausspannen wollten. Im Nachhinein empfehlen wir doch 2 Nächte dort zu verbringen um vielleicht doch noch mehr Eindrücke dort zu sammeln.



Wir sind über die Park4Night App wirklich oft sehr dankbar, auch in Tinghir haben wir einen wunderbaren Ort gefunden, mit Ausblick auf die Stadt, dem grünen Meer an Palmen und hörten bei Ankunft den immer wiederkehrenden Muizin Gebeten bei einem marokkanischem Tee zu und genossen einfach die mal wieder neuen Eindrücke. Direkt bei dem Parkplatz, wo wir die Nacht verbrachten, war eine Art Snack Bar mit einem Besitzer, der uns an dem Abend einer der besten Tajins zubereitet hat, die wir in Marokko gegessen haben. Sind immer wieder froh, solche Einheimische zu unterstützen, wo wir wissen, dass sie kaum etwas besitzen. Den Platz und Snackbar findet ihr natürlich auch in unserem Post von unseren Übernachtungsplätze.

Am nächsten Morgen sind wir kurz vor Sonnenaufgang aufgebrochen, um bei der Todraschlucht frühzeitig anzukommen, da wir gehört hatten, dass hier doch mehr Touristen unterwegs sind. Es haben dort zwar einige Camper direkt übernachtet, die wohl aber alle aufgebrochen sind und bei unserer Wanderung auf die Schlucht hinauf, haben wir sehr wenig Leute getroffen. Leider sind wir keine Kletterer, aber hier wäre eine optimale Gelegenheit dafür und das Angebot mit Guides gibt es auch jede Menge. Auch für die Wanderungen, aber das schafft man wirklich auf eigener Faust. 


Skoura Zwischenstopp für Fahrt über den Pass Tizi n'Tichka

Für uns war Skoura eine gut gelegene Stadt für einen Zwischenstopp bevor es auf den Tizi n´Tichka Pass über den Hohen Atlas geht. Die Stadt besitzt eine sehr schöne Palmenoase und wir haben hier einen Campingplatz gefunden, etwas außerhalb, der eher für das Hotel ausgerichtet ist. War für eine Nacht für uns angenehm, die Besitzer haben sich sehr viel Mühe gegeben mit einem 3-Gänge "Menü" alles aus dem eigenen Garten (inkl. der Hühner ;)) Haben von der Stadt sonst nicht viel gesehen, da wir am nächsten Morgen den Tizi n`Tichka Pass überqueren wollten, Richtung Marrakesh. 

Der Pass bietet wunderbare Aussichten auf das Hohe Atlas Gebirge, mit den schneeüberdeckten Gipfeln, wieder eine ganz neue Facette von Marokko. Die Fahrten an sich sind schon immer abenteuerlich, wenn ganz plötzlich wieder ein Schlagloch vor einem auftaucht, bzw. ein kompletter Teil der Straße fehlt. Wir hätten mehr Schnee erwartet, aber auch hier macht sich die Klimaerwärmung bemerkbar, dass es wohl schon eine lange Zeit nicht mehr geschneit hat. Die Stadt Ait-Ben-Haddou könnte man zu diesem Zeitpunkt auch besichtigen.

Den höchsten Berg Djebel Toubkal konnten wir von weitem auch sehen, wer hier eine Wanderung plant, sollte in der Route hier die Fahrt ins Ourika-Tal fahren. Wir waren leider noch nicht ganz fit von unserer Erkältung und wollten so bald wie möglich an die Atlantikküste, deshalb haben wir uns dagegen entschieden, aber auf Jedenfall empfehlenswert!


Aourir an der Atlantikküste, das erste Surferparadies

Nach einer Übernachtung in Marrakesh - die Stadt schauen wir uns zu einem späteren Zeitpunkt der Reise an, da wir dort Freunde angetroffen haben - sind wir Richtung Agadir gefahren. Wir haben es vorher schon gehört und es hat sich auch bestätigt, Agadir ist aus unserer Sicht nicht für einen Halt lohnenswert, die Hotels türmen sich hier und die Stadt an sich hat unserer Meinung nach kaum Charme. Deshalb sind wir 20 Minuten weiter Richtung Norden zu unserem ersten Halt an der Atlantikküste gefahren, eines der Surferspots in Marokko. Man tritt in eine komplett neue Welt in Marokko ein. Auf einmal gibt es Restaurants, auf die Touristen ausgerichtet, man kann sogar Alkohol bestellen. 

Neben dem Banana Beach, haben wir einen tollen Ort an der Küste für die Nacht entdeckt und haben tagsüber den Surfern zugeschaut und einen wunderschönen Sonnenuntergang am Abend!


Taghazout, der Surferspot in Marokko

Ca. 15 Minuten weiter, sind wir an dem Surferspot in Marokko angekommen, Taghazout. Ein sehr schönes Dorf mit vielen Surfgeschäften und -bars nacheinander. Eine wirklich schöne Abwechslung zwischendurch, wenn man ein tolles Frühstück am Meer genießen möchte oder auch Abends mal Fisch ausprobieren will. Hier kann man in den Tag hinein leben und das Beachlife genießen. Das Wasser zum baden ist relativ kalt, der Atlanik ist ja bekannt dafür, mit ca. 24 Grad und Sonne kann man einen Versuch schon mal wagen. Hier gibt es immer mal wieder Parkplätze, wo man auch problemlos übernachten kann. Meistens gibt es hier auch Einheimische, die ca. 2 Euro für die Nacht verlangen. Ist wohl nichts offizielles, aber wir haben es gezahlt, um die Möglichkeit zu nutzen direkt am Meer aufzuwachen. Generell sind hier extrem viele Camper unterwegs, hauptsächlich Surfer, die jede Welle nutzen möchten.

Nach einer Übernachtung in Taghazout wollten wir weiter auf den Weg Richtung Essaaouria bei dem Fischerdorf Imsouane einen Halt einlegen. Das Dorf war völlig überfüllt mit Surfern und über 100 Campern am Strand, weshalb wir weiter an einen tollen einsamen Ort bei Tamanar die Nacht verbrachten. Schaut gerne bei unseren Übernachtungsplätzen rein, der Blick war unglaublich von der Küste!



Bevor es nach Essaouria ging, hat sich für uns mal wieder die Landschaft komplett verändert und hier tauchten Gebiete mit unzähligen Arganbäumen auf. Die Ziegenherden klettern hier auf Bäumen und fressen die Blätter von den Bäumen, was wirklich ein ziemlich lustiger Anblick ist, die Ziegen zu beobachten, das Bild findet man auch auf vielen Postkarten in Marokko.

Wir verbrachten 2 Nächte in Essaouria, da es für uns die schönste und entspannteste Stadt in Marokko war um auch einfach mal zu entspannen und doch vieles zu sehen. Der Strand bei Essaouria ist sehr weitläufig und lädt zum spazieren gehen ein. Die Stadt umzäunt eine Burgmauer und durch die Tore gibt es eine tolle Medina mit unzähligen Geschäften, aber viel weitläufigere Gassen mit schönen Details, die verzierten Türen oder das Porzellan an der Wand. Hier ist ein Shopping-Tag auf jedenfall entspannt machbar und die Käufer weniger aufdringlich. Wofür die Stadt auch noch bekannt ist: Fisch. Hier kann man den Fischmarkt am Hafen einen Besuch abstatten, mit einer tollen Aussicht auf die blauen Fischerboote, die hier anlegen. Das Essensangebot ist hier auch außergewöhnlich groß und mit einer Mischung aus netten Familienlokalen und Rooftop Restaurants und angesagten Frühstückslokalen für jeden was dabei.



In Marrakesh reservierten wir uns für 2 Nächte ein traditionelles Riad. Wir wollten die Erfahrung einfach mitnehmen, denn die Riads (traditionelle Hotels in Marokko) sind wirklich wunderschön eingerichtet, besitzen meist einen Pool im Innenhof und eine Dachterrasse zum verweilen, wenn einem Marrakesh zu turbulent wird. Denn das ist Marrakesh, innerhalb weniger Minuten als wir durch die alte Medina gegangen sind, erlebt man unzählige Eindrücke, die Mopeds fahren durch die engen Gassen, du wirst alle 5 Minuten angesprochen ob man etwas kaufen möchte. Einen Tipp den wir auf jedenfall mitgeben möchte, dass man nicht darauf hören sollte, dass man als Tourist durch eine Gasse nicht durch darf. Sie wollen einem dem Weg zeigen und verlangen dann Geld dafür. Manchmal nicht einfach, die Orientierung zu behalten, aber mit Google Maps und den Himmelsrichtungen findet man immer einen Ausweg.

Marrakesh hat zwei Seiten, geht man hinauf auf eine der schicken Rooftopbars, die einen Besuch wert sind, wo man für ein Essen und Drinks schon mal schnell über 20 Euro bezahlt und die Seite in den Souks, dass ein Straßenverkäufer dir ein unglaublich gutes marokkanisches Sandwich für 1 Euro zubereitet. Man muss sich drauf einlassen und einfach selbstbewusst sich durch das Labyrinth der Souks wagen und sich selbst sein Bild machen. 

Auf dem großen Marktplatz Djemaa el Fna kann man tagsüber und auch nachts das bunte Treiben sehen, hier empfehlen wir auch eine der Rooftop Restaurants aufzusuchen um es von weitem zu sehen. Leider erlebten wir hier viel Tierquälerei, da die Berberaffen an Ketten gelegt und auch Schlangenbeschwörer die Touristen den ganzen Tag anlocken.

Marrakesh ist einen Besuch wert, allein um das Marokko kennenzulernen, wofür es auch bekannt ist. Ein wenig fühlt man sich schon wie in 1001 Nacht, nur etwas hektischer wie man sich das vielleicht in seinen Träumen ausgemalt hat :).


Casablanca - Mohammedia

Nach der eindrucksvollen und wilden Marrakesh ging es für uns endlich wieder Richtung Meer und wollten die letzten Tage noch an der Atlantikküste verbringen.

Casablanca ist wohl einer der Städte, die in den letzten Jahren industriell extrem gewachsen ist. Sicher für ein armes Land wie Marokko eine wichtige Entwicklung, jedoch hatte für uns die Stadt keinen Reiz um hier einen Stopp einzulegen. Wir fuhren daran vorbei und die vorbeiziehenden Betonbunker, die wohl eine Hotellandschaft werden soll, haben uns bestätigt, dass wir uns richtig entschieden haben. 

Nach einem kurzen Stopp bei den Obst- und Gemüseständen an der Straße, die wir nur wärmstens empfehlen, wir haben selten so gute Avocados, Erdbeeren und Orangen gekauft, ging es in der Nähe von Mohammedia an den Strand. Die Küsten im Norden sind viel rauer und erinnerten uns etwas an die Nordsee. Wir genossen die Einsamkeit und waren froh, dass die Polizei, die nachts am Strand vorbei kam uns nicht weggeschickt hat, weshalb wir eine tolle Nacht direkt am Meer hatten.


- Lagune mit Flamingos

Merdja Zerka Nationalpark

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- Lagune mit Flamingos

Merdja Zerka Nationalpark

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Laut Reiseführer ein sehenswerter Nationalpark mit vielen Flamingos. Wir dachten, eine tolle Abwechslung zum spazieren gehen und erkunden, kam aber doch anders als gedacht. Wir fuhren eine über 30 minütige holprige Straße um bei der Lagune mit Blick auf die Stadt Moulay Bousselham. 

Der Ausblick auf die Lagune war wirklich sehenswert und ein Spaziergang über die Sandhügel haben uns sehr an unsere Zeit in der Wüste erinnert. Um Flamingos oder weitere Vögel zu sehen hätten wir aber mit den Fischern einen Bootstrip buchen müssen, was es uns nicht wert war, da wir schon beim vorbeifahren gesehen haben, dass der Wasserstand der Lagunen extrem niedrig war.

Eine Übernachtung war leider nicht möglich, da direkt die Polizeistation auf einem Sandhügel neben der Lagune Camper nicht gern sieht. 

Deshalb ging es die 30 minütige holprige Straße wieder zurück, die uns trotzdem in Erinnerung bleiben wird. Üblich in Marokko winken einem die Einheimischen und vor allem Kinder immer zu. An diesem Ort, der wohl noch ärmer zu seien mag, aufgrund der riesigen Müllberge wurden wir mal wieder überwältigt von der Freundlichkeit der Dorfbewohner. Ein Brotverkäufer hat uns sogar zwei Leib Brot in das Auto gereicht und wollte kein Geld haben. Nachdem wir gefahren sind, war es uns auch nicht möglich etwas zurückzugeben. 

Man muss oft in Marokko aufpassen, dass man nicht über das Ohr gehauen wird, hauptsächlich in den großen Städten. Aber diese Freundlichkeit und Herzlichkeit von Menschen, die kaum was besitzen, zeigt uns wieder das facettenreiche Marokko, nicht nur die Natur & Landschaft, nein auch die Menschen überraschen einen immer wieder aufs Neue.


Asilah - die künstlerische Küstenstadt

Die letzten Tage in Marokko brechen an, was uns etwas wehmütig machte. Man hat sich so daran gewöhnt jeden Tag etwas aufregend Neues vom Land zu entdecken.

Die letzte Stadt, die auf unserer Liste stand, Asilah, war auch wirklich noch einen Besuch wert. 

Schon fast eher ein Dorf, versprüht sie ihren Charm mit den unzähligen Kunstwerken auf den Wänden der Häuser. Der Kontrast mit der lehmfarbenen Stadtmauer und den weiß/blauen Häusern beim Aussichtspunkt zeigen einem nochmal die wunderschöne Architektur von Marokko´s Küstenstädtchen. 

Nach einem kurzen Abstecher auf eine für uns letzten Medina in Marokko, gab es auch noch das wohl "letzte marokkanische Mal" mit Tajine in einem Restaurant am Rande des Zentrums.

Und wer hätte es gedacht, es fing zum ersten Mal nach unserer Reise durch Marokko zum regnen an! 

Für uns ging es für die letzte Nacht zu einem Campingplatz nähe Asilah. Zum einem um nochmal duschen zu können, bevor wir für die Rückfahrt eher nur wild stehen werden an den Stränden Spaniens, zum anderen weil es wirklich extrem geregnet hat und wohl keinen letzten Sonnenuntergang am Meer sehen werden. Vielleicht hat es uns so einfach gemacht, das Land am nächsten Tag nach fast 3 Wochen wieder zu verlassen ;-)



Tanger Med - "bslamah" Afrika "hola" Europa

Am nächsten Morgen, nach dem letzten Muizin, ging es in knapp 40 Minuten zu unserem Fährhafen nach Tanger Med. Leider fiel eine Fähre aus und wir verbrachten knapp 5 Stunden am Hafen. Das Durchecken vom Bus war sehr stressfrei, man wird nochmal komplett gescannt und die Drogenhunde laufen 2-3 Mal am Bus vorbei. Wir hätten uns generell das Prozedere um einiges turbulenter vorgestellt, was zum Glück wirklich ok war und alle Polizisten einen sehr freundlich behandeln.



Dann hieß es Abschied von Marokko zu nehmen, eine Reise, die wir nicht so schnell vergessen werden. Für uns war es eine wunderbare neue Erfahrung, mit unserem "Taki" auf einem anderen Kontinent in eine Kultur einzutauchen, die für uns Europäer einfach komplett anders ist und trotzdem jeden Abend eine Routine in unserem geliebten Sprinter zu haben mit unzähligen Stellplätzen mit atemberaubenden Aussichten, so unterschiedlich, wie sie nicht sein könnten.


Wir sind sehr dankbar, dass uns das Privileg als wirklich reiche Menschen besteht, solche Reisen machen zu können und die Orte und Kulturen auf der Welt erkunden und kennenlernen zu können, die einem ein Leben lang aus unserer Sicht prägen und vielleicht mal im Alltag aus dem Hamsterrad entfliehen zu können.



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